Während erfahrene Aktien- und Derivatehändler in sehr kurzer Zeit alles wichtige rund um Forex Trading lernen können, haben Einsteiger ein volles Programm vor sich. Es gilt, den Handel mit seinen Besonderheiten zu verstehen, eine Strategie zu wählen und die ersten mentalen Voraussetzungen für dauerhaften Erfolg im Handel zu schaffen – schon vor dem ersten Trade.
Es ist keine Frage dass Trader nur über die Praxis Forex handeln lernen können. Der Einstieg in die Praxis macht jedoch nur Sinn, wenn zuvor einige Grundlagen geschaffen wurden. Sonst drohen schon in den ersten Handelswochen drastische Verluste, die das Vorhaben grundlegend gefährden können.
Inhaltsverzeichnis
- Verluste und Erwartungshaltung sind zu begrenzen
- Forex Tipps und Tricks: Broker ohne Nachschusspflicht bevorzugen
- Fünf Forex Tipps und Tricks für das Handeln speziell für Einsteiger
- Lernbereitschaft statt Zahlungsbereitschaft
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Verluste und Erwartungshaltung sind zu begrenzen
Nicht selten gehen Einsteiger mit einer überzogene Erwartungshaltung an ihr Vorhaben heran. In der Theorie (und auf manchen Broker-Roadshows) rechnet es sich paradiesisch: „Bewegt sich der Markt um nur 2,00 Prozent führt das bei einem 200-fachen Hebel zu einem Gewinn von 400 Prozent.
Um es kurz zu machen: Wer so kalkuliert wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit sehr rasch vom Devisenmarkt abwenden. (Dauerhafte) Gewinnerzielung über Spekulation gehört zu den schwierigsten Methoden im Wirtschaftsleben: Wenn es jeder könnte, wären die Gewinne entweder minimal oder sie würden in einer wertlosen Währung erwirtschaftet. Wer mit einer gewissen Ernsthaftigkeit den Forex Handel lernen möchte, muss auf dem Boden der Tatsachen anfangen.
Neben der Erwartungshaltung müssen auch Risiken begrenzt werden – und zwar bereits ab dem ersten Trade. Wer im Handel mit 100-fachem Hebel ohne Stop Loss in den Markt geht, verliert früher oder später (meistens früher) sein gesamtes Kapital. Kein erfolgreicher Trader hat es unter Einsatz von Finanzhebeln ohne konsequente Verlustbegrenzung jemals zu dauerhaften Gewinnen gebracht.
Forex Tipps und Tricks: Broker ohne Nachschusspflicht bevorzugen
Das Risikomanagement fängt schon bei der Brokerwahl an. Oft erfahren Einsteiger erst im Kleingedruckten, dass sie im schlimmsten Fall mit einem Margin Call rechnen und Nachschüsse leisten müssen. Broker kaschieren dieses Risiko gerne mit Formulierungen wie dieser: „Bei einem festgelegten Close-Out-Level von 40% der Initial Margin sorgt ein automatisches System für die Schließung aller offenen Orders, so dass Verluste über die Einlage hinaus vermieden werden“.
Kommt es zu Kurslücken (zum Beispiel nach einem Wochenende) können die Verluste dennoch das Guthaben auf dem Handelskonto übersteigen und eine Nachschusspflicht auslösen. Risikobewusste Trader und vor allem im Devisenhandel für Anfänger werden deshalb Broker gewählt, bei denen negative Kontosalden rechtsverbindlich ausgeschlossen sind – der Broker haftet dann für Glattstellungsrisiken etc.
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Fünf Forex Tipps und Tricks für das Handeln speziell für Einsteiger
- Keine unrealistischen Erwartungen: Verluste und Durststrecken gehören dazu
- Strikte Verlustbegrenzung ab dem ersten Trade – sonst droht ein Totalverlust
- Broker mit garantiertem Ausschluss der Nachschusspflicht wählen
- Nie ohne strategische Zielsetzung in den Markt gehen
- Lernbereitschaft für Theorie und Praxis mitbringen
Viele Einsteiger verlieren Geld, weil – nicht selten aus dem Reiz der neu gewonnenen Herausforderung heraus – zu oft und ohne Plan gehandelt wird. Trader sollten Positionen nur auf der Grundlage strategischer Entscheidungen eröffnen. Das bedeutet zwangsläufig, dass ein konkretes Handelssignal der gewählten Strategie vorliegen muss, um eine Position zu rechtfertigen. Wer rein technische Aspekte im Forex Trading lernen und sich z. B. mit der Handelsoberfläche und verschiedenen Orderarten vertraut machen möchte sollte dafür ein Demokonto nutzen.
Lernbereitschaft statt Zahlungsbereitschaft
Die Prämisse der Verlustbegrenzung gilt auch im Hinblick auf Ausgaben für Einsteigerseminare. Vor allem „Gurus“ verlangen nicht selten einige tausend Euro für angebliche „Geheimformeln“, die es nie gab und nie geben wird. Um den Forex Handel lernen zu können müssen Einsteiger wenig oder gar kein Geld ausgeben. Die Angebote von Brokern reichen für die Grundlagen aus und sind entweder kostenlos oder niedrig bepreist. Ansonsten empfiehlt sich etablierte Grundlagenliteratur, die ab ca. 40-50 Euro erhältlich ist. Hier gibt es einen Überblick über unsere Favoriten: Forex Broker Vergleich